Seegras-Träume werden wahr!

Sturmtief "Wolfgang" hat an unsere Strände viel frisches Seegras angespült. Nachdem es schon in Dänemark eine sehr gute Seegrasernte gab, scheint immer noch viel Seegras in der Ostsee herumzuschwimmen, was bei entsprechenden Winden dann auch an den Stränden von Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern landet.

Wir haben uns riesig gefreut, als Joris und Pia uns nach dem heftigen Sturm mit der Sturmflut anriefen und sagten, sie wollen jetzt mit der Seegrasernte beginnen. Gesagt getan! Es wurde noch schnell ein geeigneter Anhänger gekauft und gleich losgelegt.

Klar hatten die Gemeinden anfangs wegen der verheerenden Schäden durch den Sturm andere Sorgen als sich um die Seegrasernte zu kümmern. Nach einigem Hinundher ging es dann in Strande los.
Wieviel Zweifel haben wir uns jahrelang angehört? Hier kamen jetzt Joris und Pia und zeigten, dass mit einfachen landwirtschaftlichen Geräten sehr reines Seegras (fast ohne Sand) vom Strand geerntet werden kann.
Sand hatte uns bisher davon abgehalten, deutsches Seegras zu nutzen. In Dänemark wird das Seegras sandfrei aus dem Meerwasser gefischt. Hier war es bisher ein großes Problem, sandfreies oder wenigstens sandarmes Seegras zu bekommen. Der Sand soll ja am Strand bleiben und stört auch bei der Weiterverarbeitung (Waschen, Trocknen). Außerdem zerreibt er die Seegrasfasern.

Joris ist seit klein auf in der Landwirtschaft tätig und hat schon einige Ideen, wie man die Erntetechnik noch weiter verbessern kann. Er tüftelt auch an einer Waschmaschine für das gesammelte Seegras.
Da das Seegras jetzt im Herbst draußen nicht mehr getrocknet werden kann, wird es in einer Biogasanlage getrocknet. Biogaslagen sind für uns im Moment die ökologischste Lösung, weil sie meist nicht ihre gesamte Abwärme nutzen können und dadurch Seegras ohne extra Energieaufwand getrocknet werden kann.

Das ist ein schöner Auftakt für die Seegrasernte in Deutschland.

Danke Joris und Pia!